„Eltern- und Schülerwille muss entscheidend sein“

10.04.2017

Stehr sieht „unnötigen Konflikt“ um Sophie-Scholl- und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Einen „erneut von irgendwelchen Bürokraten völlig unnötig ausgelösten Konflikt“ nennt Simone-Tatjana Stehr die Debatte darüber, ob das Sophie-Scholl- und das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium freiwillig auf die Aufnahme von überzähligen Schülerinnen und Schülern verzichtet hätten. „Die Gymnasien betonen, es sei Druck von Seiten des Schulträgers und von Seiten der Schulaufsicht in Düsseldorf auf sie ausgeübt worden“, so die Fraktionsvorsitzende der Oberhausener CDU und Schulexpertin, „da sie dies nun öffentlich erklären und darlegen, dass sie dazu bereit und dazu in der Lage gewesen wären, die Schülerinnen und Schüler aufzunehmen, ist wohl davon auszugehen, dass dies stimmt.“

Stehr ist der Ansicht, dass „dem Elternwillen und dem der Schülerinnen und Schüler immer so gut es nur eben geht, gefolgt werden sollte“: „Die Gymnasien geben an, sie hätten freie Kapazitäten und in der Vergangenheit sei immer wieder eine weitere Klasse problemlos aufgenommen worden. Warum also werden Eltern dazu genötigt, ihr Kind an einem Gymnasium mit einer Ausrichtung anzumelden, die wertvoll ist, aber in jedem Fall eine gezielte und bewusste Wahl sein sollte. Wenn solche Entscheidungen ignoriert werden und das, obgleich ein Standort in Sterkrade gewählt wurde und dieser auch bereit ist, das Kind aufzunehmen, werden wichtige schulische Konzepte ignoriert und das darf beim besten Willen nicht das Ziel sein.“

Dass sich Eltern dazu entschlossen haben, Widerspruch gegen die Absagen der Bezirksregierung einzulegen, empfindet Oberhausens CDU-Fraktionsvorsitzende als „verständlich und richtig“: „Ich bedaure aber sehr, dass wieder einmal ganz offensichtlich nicht die Interessen von Eltern und Kindern im Vordergrund stehen - und die Empörung der Schuldirektoren darüber, dass ihre Haltung falsch dargestellt wurde, kann ich nur teilen.“