CDU fordert neue Realschule

05.08.2020

Die CDU Oberhausen fordert als Ergänzung zu dem bestehenden Schulangebot in der Sekundarstufe I die Einrichtung einer neuen Realschule.

 Sie soll mit einem besonderen Profil gerade die Schülerinnen und Schüler ansprechen, deren Ziel es ist, nach ihrer Schullaufbahn eine Ausbildung, zum Beispiel im handwerklichen, hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Beruf zu beginnen. Die Unterstützung beim Übergang in eine solche Ausbildung, beispielsweise durch Praktika, besondere Trainings oder eine intensive Begleitung, würde für viele Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche, wichtige Perspektive darstellen.

„Eine neue Realschule mit einem entsprechenden Profil, das sich z.B. auf den Übergang Schule - Beruf und dabei auf die Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz fokussiert und entsprechende Kooperationen mit Unternehmen aufbaut und pflegt, stellt eine sinnvolle Ergänzung in der Oberhausener Schullandschaft dar. Für Eltern und Schüler wäre das sicherlich eine echte Alternative“, so die schulpolitische Sprecherin und Bildungsexpertin der CDU-Fraktion, Gundula Hausmann-Peters.

Auch in Oberhausen werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren voraussichtlich ansteigen. Darauf mit der Forderung nach einer neuen Gesamtschule zu reagieren, hält die CDU allerdings für abenteuerlich. Betrachte man den Bedarf, würde deutlich, dass er eindeutig in der Sekundarstufe I entsteht. Für die Sekundarstufe II, d.h. die Oberstufe, halten die Oberhausener Gymnasien, Gesamtschulen und der relativ neu eingerichtete Bildungsgang „Berufliches Gymnasium“ an einigen Berufskollegs mehr als genug Plätze bereit. „Wir benötigen keine weitere Oberstufe in Oberhausen“, hält Hausmann-Peters fest.
Ebenso ausreichend seien grundsätzlich die vorhandenen Züge an den bestehenden Gesamtschulen. Das ließe sich ganz pragmatisch an den Anmeldezahlen ablesen. So werden beispielsweise an der Gesamtschule Osterfeld in der Regel von den vorgesehenen acht Zügen maximal sechs genutzt.

Die Anmeldezahlen an den Realschulen hingegen waren in den letzten Jahren immer konstant hoch, so dass zum Teil noch zusätzliche Eingangsklassen gebildet werden mussten. Die Nachfrage für die Klasse 5 an den drei Oberhausener Realschulen waren im vergangenen Frühjahr sogar so hoch, dass es spürbar zu Engpässen gekommen sei. „Diese Schulform ist berechtigterweise gefragt und wir sind gut beraten, gezielt darauf zu reagieren“, so die Fraktionsvorsitzende der CDU, Simone-Tatjana Stehr. Die Entwicklung könne darüber hinaus auch dadurch erklärt werden, dass es erst seit kurzer Zeit möglich ist, an der Realschule im Bildungsgang Hauptschule unterrichtet zu werden. In den Augen gerade der Eltern, deren Kinder sich mit dem Lernen schwertun und die eine besondere Förderung und Unterstützung brauchen, sei damit ein attraktives Angebot entstanden, das nach der Schließung der Hauptschulen gewünscht sei.

Schon seit einigen Jahren wird unter dem Stichwort bedarfsgerechte Bildungslandschaft darüber diskutiert, dass es zu wenig Schulplätze für die Schülerinnen und Schüler gibt, die nach der Erprobungsstufe, d.h. nach der Klasse 6 oder auch in höheren Jahrgängen das Gymnasium oder die Realschule verlassen müssen. Jedes Jahr müssen ca. 50 bis 80 Schülerinnen und Schüler in einem aufwändigen Verfahren und unter großen Protesten Plätze erhalten, um ihre Schullaufbahn fortsetzen zu können. Für viele dieser Schülerinnen und Schüler bedeutet dies, dass sie in neu gebildeten Klassen an einer Gesamtschule untergebracht werden. Das stellt die betroffene Gesamtschule vor eine Herausforderung. Vor allem aber schränkt es die Wahlmöglichkeiten der Eltern unangemessen ein, da z.B. ein Wechsel vom Gymnasium zu einer Realschule aufgrund der fehlenden Kapazitäten kaum möglich ist.

„Mit der Einrichtung einer neuen Realschule würde diese wichtige Wahlmöglichkeit bestehen, was aus Sicht der CDU mehr als rechtfertige, die Schullandschaft durch eine neue Realschule zu erweitern. Eine weitere Gesamtschule fängt weder den Elternwunsch auf, noch trage sie dazu bei, die beschriebene grundsätzliche Problematik zu lösen. Sie sei vielmehr leider erneut eine wenig phantasievolle Antwort auf die tatsächlichen Bedingungen und Gegebenheiten in unserer Stadt“, so die beiden Schulpolitikerinnen Hausmann-Peters und Stehr abschließend.