Die Verwaltung wird gebeten, die Potenziale heller, respektive reflektierender Straßenbeläge zur Reduzierung von Hitzeinseln zu prüfen. Dabei sind neben den Kosten auch die Haltbarkeit und die ökologischen Vorteile der Beläge in den Fokus zu nehmen.
Nach Abschluss der Prüfung und Vorlage in den zuständigen Gremien im Frühjahr 2025 ist ein Pilotprojekt in kriterienorientiert ausgewählten Stadtteilen durchzuführen, um die Wirksamkeit der Maßnahme zu evaluieren. Parallel dazu sollen weitere Maßnahmen, wie verstärkte Begrünung und/oder der Einsatz von Sickerpflaster in das Konzept integriert werden.
Begründung:
Der Klimawandel führt auch in Oberhausen zunehmend zu langanhaltenden Hitzeperioden, die das städtische Leben wiederum beeinträchtigen. Besonders in dicht bebauten Gebieten kommt es durch die Speicherung von Wärme in Asphaltflächen zu städtischen Hitzeinseln, die auch nachts nur langsam abkühlen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf das Wohlbefinden der Menschen aus, sondern stellt auch eine gesundheitliche Belastung dar.
Die Verwendung herkömmlicher, dunkler Asphaltbeläge verstärkt dieses Problem, da sie die Sonnenstrahlung nahezu vollständig absorbieren. Im Gegensatz dazu können helle bzw. reflektierende Straßenbeläge einen erheblichen Teil der Sonnenstrahlen zurückwerfen, wodurch die Oberflächentemperaturen der Straßen deutlich gesenkt werden. Erfahrungen aus Städten wie Bern und Dresden zeigen, dass der Einsatz solcher Beläge die Oberflächentemperaturen um bis zu 17°C reduzieren kann und dadurch nachts die Umgebungstemperatur des Straßenraums um bis zu 5°C gesenkt wird. Damit einher geht auch eine Reduktion der Lärmbelastung, was die Lebensqualität zusätzlich erhöht.
Während frühere Versuche, Asphaltflächen in Städten wie Los Angeles oder Athen hell zu streichen, aufgrund hoher Kosten und mangelnder Haltbarkeit nicht weiterverfolgt wurden, zeigen die neu entwickelten Materialien in der Schweiz deutlich verbesserte Ergebnisse. Für Oberhausen könnte die Einführung dieser Technologie eine wertvolle Ergänzung zu weiteren Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünungen, Sickerpflastern und der Schaffung von Wasserflächen sein.
Ein Pilotprojekt wäre daher ein sinnvoller erster Schritt, um konkrete Erfahrungen über die Anwendung und Wirkung heller Straßenbeläge in Oberhausen zu sammeln. Langfristig könnte dies zu einer nachhaltigen Reduzierung der städtischen Hitzeinseln führen und die Stadt besser auf zukünftige klimatische Herausforderungen vorbereiten.
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