
Für die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Oberhausen nehmen die Themen Einsamkeit und Pflege einen besonderen Stellenwert ein. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen in NRW ist allein im Zeitraum von 2019 bis 2022 auf 1,2 Millionen gestiegen. Wir sind besorgt über die immensen Kosten in der Pflege einerseits und die hohe Belastung derer, die Angehörige pflegen.
In unmittelbarem Zusammenhang sowie als ein weiteres alarmierendes Phänomen, sieht die CDU-Fraktion das Thema Einsamkeit: Wir wissen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Einsamkeit mittlerweile empirisch belegt sind und Menschen, die über längere Zeit unter Einsamkeit leiden, ein signifikant höheres Risiko haben, an unterschiedlichsten Krankheiten wie Demenz und Depression zu erkranken. Im Juli 2023 hat die CDU-Fraktion eine Großen Anfrage an die Verwaltung gestellt und möchten mit den Antworten auf die über 20 Fragen zum Thema eine Grundlage schaffen, um gezielte Aktivitäten zur Bekämpfung gegen die Einsamkeit in Oberhausen aufzunehmen.
Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Karl-Josef Laumann, stand im Rahmen der Klausur für beide Themen mit der Fraktion im Austausch.
Simone-Tatjana Stehr, Fraktionsvorsitzende der CDU: „Für uns als CDU-Fraktion gehören die Themen Pflege und Einsamkeit im sozialen Bereich zu den drängenden Themen der kommenden Jahrzehnte. Während der Pflegenotstand die Gesellschaft schon länger intensiv beschäftigt, ist das Thema Einsamkeit ein jüngeres Phänomen in der öffentlichen Debatte, das uns alarmiert. Mit unserer ‚Großen Anfrage‘ möchten wir konkret in Erfahrung bringen, inwiefern, wo und bei welchen Personengruppen sich Einsamkeit konkret bei uns in Oberhausen abbildet. Mit diesen Rückmeldungen werden wir Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit anstoßen. Da es sich bei Einsamkeit häufig um eine verdeckte Situation handelt, braucht es gesellschaftliche Öffentlichkeit, die wir aus der Politik heraus initiieren werden. Das Thema Einsamkeit gehört für uns ebenso wie das Thema Pflege in die Mitte der öffentlichen Debatte, denn es findet sich genau dort: in der Mitte unserer Gesellschaft.
Eine wachsende Bevölkerungszahl blickt zudem einem immer höheren Alter entgegen. Eine Entwicklung, auf die wir mit dem Anspruch auf Antworten blicken: Uns ist bewusst, welchen Stellenwert die häusliche Pflege hat. Pflege von Angehörigen ist ein Kraftakt mit multiplen Doppelbelastungen einhergeht. Wir wollen, dass auch das Leben im Alter ein erfülltes und gutes Leben in der Mitte unserer Gesellschaft ist und eben keine Belastung.
Wir werden daher auch beantragen, dass Oberhausen sich am Landesprogramm ‚Vereinbarkeit von Beruf & Pflege‘ beteiligt. Ziel des Programms ist es, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten, indem Unternehmen, Behörden und Organisationen dabei unterstützt werden, sich in ihrer Organisation pflegefreundlich aufzustellen.“
Die CDU wird
- beantragen, dass Oberhausen am Landesprogramm „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW“ teilnimmt.
- Initiativen für Oberhausen anstoßen, die es Menschen ermöglicht, länger in ihrem eigenen Zuhause leben zu können. Dabei sollen sie durch Seniorenlotsen besonders beim Pflegen von sozialen Kontakten unterstützt werden.
- die Berücksichtigung der Themen Pflege und Einsamkeit bei zukünftigen Maßnahmen der Stadtplanung als ein grundlegendes Kriterium fordern.
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