Fachkräftemangel bekämpfen Konsequente Rückkehr zum Prinzip des Förderns & Forderns

30.04.2024

Am 18.04. luden drei Vereinigungen der CDU Oberhausen – die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA), die Frauen Union (FU) und die Junge Union (JU) – im Hostel Veritas zur Diskussion zum Thema „Herausforderung Fachkräftemangel“ ein. Die jeweiligen Vereinigungsvorsitzenden Ekaterini Paspaliari (FU), Benedikt Domberger (CDA) und Nunzio Giovanni Cavallo (JU) sorgen sich um die Auswirkungen des Fachkräftemangels.

Der Referent des Abends war der Oberhausener Dezernent für strategische Planung und Stadtentwicklung, Herr Ralf Güldenzopf. Er berichtete über die aktuellen Entwicklungen des Oberhausener Arbeitsmarktes. Es wurde sehr deutlich, dass Oberhausen alles dafür tut, die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt zu verbessern und erzielt dabei auch bemerkenswerte Erfolge: Zur Freude der knapp 30 anwesenden Gäste erklärte er, dass sich in Oberhausen die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einem Höchststand befindet.

Vielseitige Probleme – Hohe Steuerlast

Benedikt Domberger gab aber zu bedenken, dass die Arbeitsmarktpolitik in erster Linie kein kommunalspezifisches Thema sei. Die Rahmenbedingungen für einen guten Arbeitsmarkt werden in Berlin gesetzt: „Und dort ist derzeit vieles im Argen. Die Arbeitswelt hat sich – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – in den vergangenen Jahren stark verändert. Darauf hat die Ampel aber keine Antworten. Wir müssen uns verlässlich auf diese Realität einstellen, um einen attraktiven Arbeitsmarkt in Deutschland zu fördern. Für uns als CDA gehören dazu Punkte wie eine hohe Tarifbindung, eine Entfristung von Arbeitsverhältnissen sowie flexiblere Arbeitsmöglichkeiten für die Arbeitnehmer und vieles mehr. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir die, die sich entsprechend einbringen, stärker finanziell entlasten und die, die sich nicht im Sinne unserer Gesellschaft engagieren wollen, stärker fordern“, so Domberger. „Die Ampel fördert nur noch und lässt das Fordern dabei völlig aus dem Blick.“

Ekaterini Paspaliari fügte hinzu, dass es wichtig sei, die stillen Reserven zu aktivieren und die Vielfalt an Talenten und Kompetenzen von Frauen stärker für den Arbeitsmarkt nutzbar zu machen. „Nur durch eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt können wir den Fachkräftemangel langfristig bekämpfen und unsere Wirtschaft nachhaltig stärken. Dafür müssen wir insbesondere die Belange von Familien von der Kinderbetreuung bis zur Pflege stärker in den Fokus nehmen und qualitativ ausbauen. Genauso müssen wir es aber auch allen, die über ihre Teilzeitbeschäftigung hinaus mehr arbeiten wollen, leichter machen. Denn nur so können wir dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen und unsere Gesellschaft weiterentwickeln“, fügte sie hinzu. „Wir brauchen dringend einen flexibleren Arbeitsmarkt.“

Bürgergeld mindert Arbeitsanreize

Aus Sicht von Nunzio Giovanni Cavallo besteht nicht nur ein Fachkräftemangel, sondern viel mehr ein genereller Arbeitskräftemangel. „Gerade im Niedriglohnsektor ist es aktuell sehr einfach, an einen Job zu kommen, jedoch fehlt vielen der Anreiz zu arbeiten oder mehr zu arbeiten. Zum einen beklagen viele Arbeitnehmer hohe Abgaben, wenn sie Mehrarbeit leisten, zum anderen können die Menschen ja rechnen: Das Lohnabstandsgebot ist durch die Politik der Ampel-Regierung nicht mehr gewährleistet. Dadurch gibt es besonders im Niedriglohnsektor – und sogar mittlerweile auch bei der unteren Mittelschicht – kaum noch Anreize, eine angebotene Arbeitsstelle anzunehmen. Gerade hier sucht der Markt allerdings händeringend nach Arbeitskräften. Die Ampel muss schnell von ihrer derzeitigen und auf Dauer nicht mehr finanzierbaren Form des Bürgergeldes wegkommen. Das Bürgergeld ist gescheitert! Wir müssen dringend zurück zum Prinzip des Förderns und Forderns!“