Rückzugsinseln für Insekten und Kleintiere

24.01.2024

Die Verwaltung wird gebeten, in Zusammenarbeit mit den Servicebetrieben Oberhausen (SBO) ein Pflegekonzept für alle öffentlichen Flächen zu erarbeiten, das in den Wintermonaten Rückzugsinseln für Insekten und Kleintiere sicherstellt.

Das Konzept ist dem Umweltausschuss so zeitnahe vorzustellen, dass die Anwendung ab Winter 2024 sichert.

Begründung

Die Ursachen für zunehmendes Insektensterben sind vielfältig. 

Bereits mit der Umsetzung der CDU-Anträge wie die Einrichtung von Streuobst- und Wildblumenwiesen und den „Lebenswelten“ für unsere Stadt konnten wichtige Maßnahmen für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten und Kleintiere gesetzt werden. Auch viele Bürgerinnen und Bürger, sowie Naturschutzorganisationen engagieren sich für den Schutz der Artenvielfalt in diesem Bereich, zum Beispiel durch die Anlage von Staudenfluren, Wildwiesen und Streuobst.

Diese Oasen für Insekten und Kleintiere werden häufig zu Beginn des Winters durch die notwendige Grünpflege der SBO aufgelöst. Verblühte Stauden werden abgeschnitten, Wildkräuter werden gejätet und mit Fächerbesen, Laubbläser oder -sauger werden sämtliche Blätter aufgenommen und entsorgt, die einen natürlichen Schutz bieten.

Ein solcher Schutz ist jedoch für Insekten, Amphibien, Vögel und Kleinsäuger wie zum Beispiel Igel besonders wichtig, denn alte Fruchtstände, Laubhaufen und vermodernde Stauden bieten neben Schutz vor allem Nahrung und Unterschlupf in den Wintermonaten.Da Insekten und Kleintiere für unsere Umwelt ausgesprochen wertvoll sind und wir eine größere Artenvielfalt sicherstellen sollten, sind sie mit Wintereinbruch zu schützen. Daher bitten wir die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der SBO um die Erarbeitung eines ein Pflegekonzept, das die beschriebenen Ziele verfolgt.

Diese „Inseln“ sollten in der Entfernung voneinander optimalerweise so sein, dass eine sogenannte Vernetzung möglich ist. Auch muss das Konzept Lösungen entwickeln, wie ein Verwehen bei trockenem Wind verhindert werden kann.

Um für eine bessere Akzeptanz dieser Flächen in der Stadtgesellschaft zu sorgen, sollen diese Flächen mit Informationstafeln gekennzeichnet werden. 

Perspektivisch ist für eine möglichst flächendeckende Verteilung der „Inseln“ im Stadtgebiet wünschenswert, private Eigentümer großer Grundstücke (Kirchen, Wohnungsbaugenossenschaften, Logistik, Handel und Industrie) dafür zu gewinnen, das Konzept auf ihren Flächen zu übertragen. Hierfür sind Anreize bzw. Unterstützungsmaßnahmen mit den zuständigen politischen Gremien abzustimmen.