Senioren-Union: Kritik an zu wenig Hospiz-Plätzen

14.05.2024

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Dieser Satz von Gründerin Cicely Saunders aus dem Jahre 1957 gilt noch heute als Leitlinie und Programm für unzählige ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter, die sich in der Hospizbewegung engagieren und Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten. Über ihre Arbeit in Oberhausen, über die Möglichkeit der Unterstützung, über Erfolge und Herausforderungen informierte sich die Senioren Union (SU) der CDU in ihrer jüngsten Sitzung aus erster Hand.

Mit Sandra Förster als Koordinatorin und Trauerbegleiterin konnte die SU eine kompetente Ansprechpartnerin vom Christlichen Hospiz an der Vikariestraße gewinnen.

Neben ungefähr 50 Menschen, die in den ambulanten Bereichen begleitet werden, stehen in Osterfeld elf Plätze für stationäre Gäste zur Verfügung, ihre durchschnittliche Verweildauer beträgt 20 Tage. Elf sei tatsächlich nicht viel, erklärte Förster auf Nachfrage. Die Plätze seien praktisch immer belegt und es existiere eine lange Warteliste.

Muss man sich damit abfinden? „Es ist sicherlich bitter, wenn schwerstkranke Menschen, die keinen Platz finden, vertröstet werden müssen“, so SU-Chef Werner Nakot. Die Antwort auf seine Frage, wie man das denn ändern könne, überrascht nicht. Es geht wieder mal ums Geld. 
Rund 450 Euro pro Gast und Tag fallen an. Zwar werden 95 Prozent der Gesamtkosten durch die Krankenkassen abgedeckt, aber fünf Prozent muss das Hospiz selbst tragen. Fünf Prozent, das klingt vielleicht nicht so schwierig wie es in Wahrheit ist. Im letzten Jahr aber mussten immerhin 85.000 Euro durch Spenden zugesteuert werden.

Wie gut dieses Geld angelegt ist, erfahren wir immer wieder, wenn Kindern ihre Herzenswünsche erfüllt werden. So konnte sich ein Mädchen mit Hilfe von Hospiz und Maltesern ihren Traum erfüllen und in Hamburg das Musical „König der Löwen“ sehen. Einem kleinen Jungen, der noch mal mit seinem Papa Rad fahren wollte, wurde ein Anhänger rollstuhlgerecht umgebaut und an das Fahrrad seines Vaters gehängt.